Wer erfolgreich arbeiten und effektiv sein möchte, muss dafür auch klare Ziele vor Augen haben. Dazu gehört es auch, Ziele klar und eindeutig zu definieren sowie bereit zu sein, alles dafür zu geben, diese umzusetzen. Sich an Fortschritten sowie Rückschritten zu orientieren ist dabei ein Schlüsselfaktor, welcher mit der Retrospektive gewährleistet wird.
OKR als Managementinstrument
Objectives and Key Results, abgekürzt auch nur OKR genannt, ist ein mächtiges Werkzeug für die Erreichung von Zielen. Was bringen Ziele, wenn diese nie erreicht werden und niemanden interessieren?
Das Vorgehen ist wie folgt: Die Ziele werden im OKR-Prozess für drei Monate in Form von Objectives definiert. Objectives sind nicht messbare und in sich abgeschlossene Zielzustände in der Zukunft (meist ein Quartal). Diese Ziele können in ihrer Zielerreichung erst durch je 3-4 messbare Key Results bewertet werden. Die jeweiligen Objectives kommen dabei aus einer Diskussion zwischen Management und den Teams. Am Ende der drei Monate werden die Erkenntnisse (Learnings) aus dem Quartal gezogen und in die Planung des nächsten Quartals eingebracht, sodass ein fortlaufender Regelprozess entsteht.
Retrospektive als Mittel der Verbesserung nach jedem Quartal
Bisherige Schritte und Ergebnisse zu hinterfragen, auszuwerten und im Nachgang zu beurteilen ist immens wichtig. Mit dem Begriff Retro können viele von uns etwas anfangen. Es bedeutet soviel wie „zurückblicken“ und aus Vergangenem Lernen. Dabei muss sich jeder die Frage stellen: Ab wann ist etwas „Retro“? Kann man Vorgänge, welche vielleicht erst sechs Monate zurückliegen, schon als Retro bezeichnen?
Wir empfehlen eine Retrospektive nach jedem Quartal. Es geht um einen Rückblick auf die Ziele des Quartals. Was ist gut gelaufen und was kann verbessert werden? Daraus leiten sich dann die Modifikationen neuer Objectives, Key Results und weiterer Erkenntnisse ab. Ohne Rückschau und Reflexion ist es nicht möglich, Fortschritte voranzutreiben und Möglichkeiten der Auswertung zu nutzen, um ein Ziel zu korrigieren. Für die Ergebnisfeststellung und das Herausfiltern von Aspekten, welche vielleicht zum Misserfolg eines Zwischenschrittes oder der anvisierten Zielsetzung führten, ist die Retrospektive also bestens als Mittel zum Zweck geeignet.
Tipps zur Retrospektive
Wer eine Retrospektive durchführt, sollte dabei auch wissen, worauf man achten muss. Es ist immer sinnvoll, die Key Results beziehungsweise OKR-Sets im Blick zu haben. Ein Team anzuleiten kann Spaß machen. Doch auch dieses muss immer geschult werden, damit es weiß, worauf bei Auswertungen und einer Retrospektive Wert gelegt wird. Niemand will mit seinen Zielsetzungen scheitern oder den Schaffensweg im weiteren Verlauf stark modifizieren müssen. Sich einen symbolischen Fixpunkt, quasi einen Polarstern zu schaffen, der einem die Richtung vorgibt, hilft sich kontinuierlich an die Fakten zu halten. Dies bilden die OKR-Sets.
Bevor ein neuer OKR-Zyklus gestartet wird, sollten alle Mittel der Optimierung ausgenutzt werden. Sicher helfen Ablaufpläne, Referenzen oder Bewertungen dabei, ein mögliches Scheitern zu minimieren. Doch am Ende zählt auch der menschliche Faktor, wie man mit Veränderungen innerhalb eines Teams umgehen kann. Selbst das Teamverhalten unterliegt einer ständigen Retrospektive. Und wie bei OKR gilt, dass der Einbezug des Teams Motivation schafft, sich selbst zu verbessern, anstatt die Verbesserung von „oben“ diktiert zu bekommen.
Fazit
OKRs (Objectives and Key Results) ist ein agiles Zielsetzungssystem und steht für eine ergebnisorientierte Arbeitskultur mit steilen Lernkurven. Um diese Lernkurven zu erreichen, empfehlen wir nach jedem OKR-Zyklus die Ziele anzuschauen und sich zu fragen: Was ist gut gelaufen und was kann verbessert werden?
Durch diese Fragen können gemeinsam mit dem Team Optimierungen abgeleitet werden, welche zu neuen Erkenntnissen und besseren Ergebnissen führen. Für die Retrospektiven empfehlen wir einen Moderator zu ernennen und darauf zu achten, dass die Redezeit jedes Teilnehmenden auch gleich ist. Es soll das ganze Team gleichberechtigt zu Wort kommen.